Das Gnadenbild, das der Gutensteiner Marktrichter Sebastian Schlager 1661 auf eine Buche heftete, erwies sich mit der Zeit als wundertätig. Deshalb begannen Geistliche an diesem Ort heilige Messen zu lesen und verzeichneten die Gebetserhörungen im sogenannten „Mirakelbuch“. Eine Kirche wurde an dem heiligen Ort erbaut, die aber 1708 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Der Bau der jetzigen Wallfahrtskirche wurde 1710 von Graf Ernst Ludwig Hoyos veranlasst und 1721 fertiggestellt. Die Kirche ist im barocken Stil gebaut und wird gemeinsam mit dem Kloster vom Orden der Serviten verwaltet.
Die Entstehung der Wallfahrt in Gutenstein
Der Wallfahrtsort Mariahilf zu Gutenstein besteht aus der Wallfahrtskirche, dem Servitenkloster, sowie einigen Gaststätten, die den Vorplatz des Gnadenortes umgeben.
Dort wo sich heute in der Kirche das Kommuniongitter befindet, stand früher eine alte Buche, auf welche der Gutensteiner Marktrichter Sebastian Schlager 1661 eine Kopie des Mariazeller Gnadenbildes heftete.
Dieses Gnadenbild erwies sich mit der Zeit als wundertätig und zog viele hilfesuchende Gläubige an. In einer darüber erbauten Kapelle wurde 1665 die erste heilige Messe gelesen. Die Geistlichen vermerkten alle Gebetserhörungen im sogenannten „Mirakelbuch“, das noch heute in der Klosterbibliothek aufbewahrt wird
Die Wallfahrtskirche
Am 25. Mai 1708 brannte die ursprüngliche Kirche bis auf die Grundmauern ab und nur das daran anschließende Kloster konnte zum Teil gerettet werden. Als Brandursache vermutete man damals eine brennende Kerze. Von der Inneneinrichtung der Kirche konnte nur die Hirnschale des Papstes Gregor und das Gnadenbild gerettet werden.
1710 veranlasste Graf Ernst Ludwig Hoyos den Wiederaufbau der Kirche an derselben Stelle, wo die alte Kirche stand, nachdem die Grundmauern teilweise vom Brand unversehrt blieben. Die Erweiterung konnte daher nur in der Längsachse gebaut werden, was das etwas ungewöhnliche heutige Querschiff am Eingang erklärt. Fertig gestellt wurde die Kirche 1721. Sie ist 38 Meter lang, 20 Meter breit im Querschiff, 10 Meter breit im Langschiff und 10 Meter hoch.
Die Kirche ist in einem leichten Winkel zum Kloster angeordnet und mit einer mit Statuen geschmückten Balustrade versehen. Über dem Mittelfenster befindet sich das Wappen der Grafen von Hoyos und über dem Tor das Ordenswappen der Serviten. An der Spitze des Turmes, befestigt auf einer Messingkugel, befindet sich das Gnadenbild.
Eindrucksvolle Altäre schmücken die Kirchenwände zu beiden Seiten und finden ihren Zentral- und Höhepunkt im Hochaltar. Die beiden Altäre des Querschiffes sind den armen Seelen gewidmet. Rechter Hand steht der Altar „der schmerzhaften Mutter“ mit einem Spruchband versehen, das besagt: "Wie ihr am göttlichen Leben teilhabt, so werdet ihr getröstet werden". Linker Hand befindet sich der Armenseelenaltar, auch Kreuzaltar genannt. Er zeigt im Sterben Christi die Erlösung der leidenden Seelen aus dem Fegefeuer.
Ein Speisgitter aus Marmor trennt den Hochalter vom Rest der Kirche. Blickt man vom Hochaltar aus auf das Kirchenschiff zurück, sieht man die Chorbrüstung und die alte Orgel. Jene stammt von Stephan Helwig, einem Wiener Orgelbauer, aus dem Jahre 1777.
Um in das Kloster zu gelangen, verlässt man die Kirche durch die Sakristei.
Adresse: Längapiesting 13 (Mariahilfberg)
Die Messzeiten in der Wallfahrtskirche entnehmen Sie bitte der Tabelle auf der Website der Wallfartskirche.